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Achtung - Ausländer auf die Piste

Wie ich die Schweizer Pisten besiegt, obwohl ich beide Handgelenke gleichseitig gebrochen habe.
Und was hat das überhaupt mit Integration zu tun?


Ich bin wieder zu hause von einer tollen Skiwoche in Laax. Und wissen Sie was? Ich kam nach Hause-ohne Gips, ohne Krücken, ohne Beule und ohne Prellung. Ich bin nicht einmal gestürzt! Nun, das ist ein Wunder! Vor vier Jahren ist die Geschichte anders ausgegangen– mit schmerzhaften, langwierigen Folgen.

Es war an einem Sonntagmorgen, es war ein grauer, trüber Tag. Diesen Winter war Mutter Natur geizig mit ihrem Schnee, so dass die Menschen den eigenen Schnee gemacht haben. Das führte zu einer harten und eisigen Piste mit grünen Flecken.
Widerwillig schleppte ich mich mit meiner Tochter auf den alten Sessellift und schnaufte: "Ich will heute gar nicht Skifahren." Warum habe ich nur nicht auf meine innere Stimme gehört?

Zehn Minuten später fuhren wir den Hang, in unserer üblichen Formation – mit mir am Schluss, hinunter. Schließlich, habe ich alle aus den Augen verloren. Ich beschloss eine Abkürzung zu nehmen um den steilsten Teil des Hanges zu vermeiden. Meine grösste Nemesis, Erzfeind Nummer zwei wartete um die E bis zum Ende der Abfahrt. Es ist notwendig in die "Hocke" zu gehen, denn sonst muss man bis zum nächsten Lift ein Stück laufen.


Die Abkürzung ist ein kleiner Pfad durch den Wald, ca. zehn Meter unterhalb der anderen Piste. Normalerweise nimmt man dort den Duft von frischen Kiefern wahr, es ist ein Rückzug von der Rowdy Piste. Nicht heute: Als ich in Schuss kam, sah ich, dass die Eisbahn mit lauter Tannenzapfen bedeckt war - ÜBERALL. Ich dachte uh, oh, wie soll ich über all jene fahren? - Nun, ich bin darüber gefahren, und es hat gar nicht gut funktioniert. Die Tannenzapfen bremsten meine Fahrt abrupt und ich konnte mich nicht fangen, ich stürzte auf mein Kinn. Meine Ski-Stöcke waren noch an meinen Handgelenken befestigt, als ich auf das Eis prallte. Sie beugten sich nach vorn, unter meine Arme als ich mit meinem Gewicht auf ihnen landete. Mein Helm hat sich von der Wucht des Aufpralls gelöst und landete ein Stück von mir entfernt. Als ich versuchte meine Arme zu bewegen, ging gar nichts mehr, ich wusste, dass etwas gebrochen war, denn ich hatte so ein Geräusch wahrgenommen.



OK, lassen Sie uns mit einem schnellen Überblick meine missliche Lage unter die Lupe nehmen. Ich konnte mich nicht bewegen, ich lag auf einem Bett aus Eis, ich war allein und mindestens 15 Minuten ist nicht eine Person an mir vorbei gekommen. Ich schrie und schrie, bis ein Snowboardlehrer mich von oben gehört hat und mir zu Hilfe kam. Es brauchte mehrere Personen um mich in eine stehende Position zu bringen. Nein nicht wegen meines Gewichts, sondern weil sie alle versuchten meine Arme zu bewegen. Ich bat sie, meine Familie anzurufen - ich konnte sie unten sehen aber sie mich nicht.

Wissen Sie was mein Mann gesagt hat? "Warum hast du das Telefon nicht abgenommen?" Mit was, mit meinem Fuss vielleicht? - Ist Schock ansteckend?



Die Diagnose: beim linken Arm eine einfache Fraktur, aber der rechte Arm war ein Alptraum. Ich riss die Sehnen, die Bänder sind in zwei Hälften geteilt, zwei Knochen sind 3mm voneinander getrennt, und noch eine „simple“ Fraktur. Hey, wenn ich etwas mache, gebe ich alles!

Die Operation, die erste von dreien, war für den nächsten Morgen angesetzt. Aber das war erst der Anfang. Ich kam zurück in die Wohnung mit beiden Armen von den Spitzen meiner Finger bis zu den Ellbogen in Gips. Ich erkannte, dass ich noch meine Kontaktlinsen trug, ich konnte meine Arme beugen, aber der Radius überflog meine Augen und die Hand ist neben meinem Kopf gelandet. Das war ein aha Moment. Der Anfang von acht Wochen in denen ich nicht in der Lage war für mich zu sorgen. Ich konnte gar nichts machen. Das war die Zeit in der meine damals 14 Jahre alte Tochter einige Dinge machen musste die ich hier nicht näher beschreiben möchte.

Die Frage
Ich weiss was Sie jetzt denken. Jede Person, der ich begegnet bin, sagte: "Wie schrecklich! Haben Sie Hilfe um die Toilette zu benutzen?" Ich möchte nur Folgendes sagen: Notfälle sind gemacht für Krisenpläne, strategisches Denken und Problemlösung. Ich habe alle drei entwickelt und meine Unabhängigkeit gewonnen.

Wir besuchten einen "roten Teppich" Anlass in Gams. Bitte verwechseln Sie dies nicht mit einem Hollywood-Event. Aber wir haben uns chic gemacht für ein 4-Gänge-Menü und einen unterhaltsamen Abend. Ich sass so elegant wie möglich, beide Arme in Gips, gestützt auf weissgedeckten Tischen mit Kerzenlicht, während mein Mann mein Essen geschnitten und mich gefüttert hat.
Ein Bekannter kam vorbei, schaute mich mit einem Lachen in seinen Augen an und kicherte, "Bist du nicht diejenige die Joggen ging und von einem Golfball getroffen wurde?".

Was Unfall Überwindung und Integration Gemeinsam Haben

Meine Geschichte in Kürze. Ich bin ein Magnet für das Seltsame. Aber es gibt immer eine Wahnsinnsgeschichte.
Ich hatte wochenlang beide Hände in Gips. Meine rechte Hand wurde dreimal operiert und war fast ein Jahr eingegipst. Ich konnte fast zwei Jahre lang nicht Händeschütteln, nicht Schreiben - die Liebe meines Lebens, es war unmöglich. Es brauchte Geduld und harte Arbeit. Ich habe nie geglaubt, dass ich auch nur eines von beiden aufbringen könnte. Wenn die Therapie nicht funktionieren würde, würde ich mich weigern, zu akzeptieren, dass es immer so sein würde. Wir suchten eine andere Option und noch eine Weitere, bis wir schliesslich erfolgreich waren.

Ich habe mich mit meinen Ängsten konfrontiert und stieg wieder auf die Skier und heute fahre ich wieder wirklich gerne Ski. OK, nur an sonnigen Tagen, mit Pulverschnee, an Hängen so breit wie der Mississippi. Wenn jemand mir das vor 30 Jahren gesagt hätte, ich hätte nur gelacht. Skifahren fand im Wasser statt und in der Wärme. Aber es hat Zeit gebraucht mich in meinem neuen Umfeld wohl zu fühlen.

Manchmal fühlte ich mich wie ein Lachs der flussaufwärts schwimmt, manchmal fühlte ich mich nicht akzeptiert. Ich fühlte mich oft, wie ich nie in der Lage sein würde weiter zu machen wie in der USA, wegen der Sprache und der Mentalität. Dass all diese Möglichkeiten mir hier nicht zu verfügen stehen würden.
Aber hier bin ich. Trotz meines schrecklichen Deutsch, schreibe ich. Ich fand einen Weg. Ich fand jemanden der mich korrigiert und mir so ermöglicht das zu machen was ich liebe. Ich akzeptierte nicht, dass es nicht möglich wäre.

Fragen die Sie Helfen Können
Aber genau das ist der Punkt: Für diejenigen von euch da draussen, die das Gefühl haben dass das Leben hier zu hart ist, so funktioniert es nicht! Seien Sie geduldig! Halten Sie Ausschau nach neuen Möglichkeiten, bleiben Sie auf der Suche und überdenken Sie die Sachen die Sie eigentlich für unmöglich halten.
Es wird nicht einfach passieren, Sie müssen sich anstrengen. Welchen kleinen Schritt können Sie machen um Sie näher zu ihrem Wunschleben hier zu bringen? Was ist der nächste Schritt? Schreiben Sie ihre Brainstorme Ideen auf.

Erleben Sie alles was die Schweiz zu bieten hat? Die Natur? Die Kultur? Sport? Brauchen Sie Kontakt zu Leuten? Machen Sie mit in einem Verein oder bei einem "Treff-angebot von Mintegra/Integration Büro. Oder treten Sie einem internationalen Verein bei?

Was ist nötig um die Bergspitze zu erreichen? Dort oben wo Sie all die herrlichen Möglichkeiten sehen können, die Ihnen zu Fussen liegen?

Ich würde Ihnen gerne helfen. Und natürlich, wenn Sie auf der Suche nach einer professionellen Beratung sind:  www.mintegra.ch ist immer für Sie da.
 
Vicki
©Copyright Vicki Gabathuler 2017
 
 
 

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