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Werdenberg

Geniessen Sie die kleinste Stadt der Welt



"Wie war der Name der hübschen kleinen Stadt auf dem Hügel  in der Nähe Ihres Hauses, dort  wo die Häuser zusammen gebaut sind und sich zu  einer Wand formen?  Wir sind die gepflasterten Wege entlang spaziert die uns zu einem Durchgang zum kleinen See geführt haben,  wo wir die Schwäne gefüttert haben und  wir dann hoch bis zum Schloss auf dem Hügel  gelaufen sind? "fragte meine südliche Besucherin, „das war einer meiner Lieblingsorte, den wir besucht haben“, fügte sie hinzu.

Die Stadt, die sie meinte, ist die mittelalterliche Stadt Werdenberg im Kanton St. Gallen – die kleinste Stadt der Welt und immer der erste Halt auf meiner fast professionellen "drei Schlösser in einem Tag-Tour".
Photo Karen Landolt
Photo Karen Landolt

Mit 30 Häusern und einer Bevölkerung von ungefähr 55 Personen qualifiziert sie sich wirklich als winzig. Aber wie qualifiziert sie sich als eine Stadt? In mittelalterlichen Zeiten, wurde dem Städtchen Werdenberg der selten verliehene Titel  „ Marktplatz – Stadt“ gegeben  – ein Status der bis heute geblieben ist. 

Die älteste verbliebene Holz-Siedlung in der Schweiz  hat dem stark zunehmenden Verkehr und den aktuellen Nachbarn, den Hells Angels standgehalten. Das "Städtli" (kleine Stadt) hat 800 Jahre ohne ein Feuer oder einen Krieg überlebt. Im Gegensatz zu der „Strip-Mall (Einkaufszentrum)Mentalität von heute, haben die Stadtplaner einen tollen Job gemacht; die Stadt wurde nie geändert oder erweitert.Für die „Stadtbesichtigung und den Seerundgang benötigt man nicht länger als 20 Minuten. Entdecken Sie selbst warum sich so viele Einheimische jedes Wochenende dort aufhalten!

Der Spaziergang  durch das mittelalterliche Städtchen beginnt mit einem Handwerkladen und einer Kunstgalerie, der Verkehr erinnert uns, dass wir im 21 Jahrhundert sind.  Laufen Sie der Strasse entlang, rechts den idyllischen See, links die Hells Angels Villa/Clubhaus, Cafés  ein Eis-Shop, vorbei am Restaurant am Ufer des Sees weiter auf einem gekiessten Pfad wo Enten und Schwäne  im See bettelnd folgen. Obwohl es seltsam erscheinen mag, wird der Spaziergang fortgesetzt zwischen Eigenheimbesitzer-Gärten zwischen den altertümlichen Häusern, die sich an einer Stelle zu einem  Durchgang zur Altstadt formen.


Photo Karen Landolt

Über eine Treppe führt der Weg  in die Altstadt. Dort kann man die Geschichte und Architektur des Städtchens bewundern. Die roten hölzernen Häuser werden heute gemalt, ursprünglich wurde Ochsenblut dafür verwendet. Dem Fortschritt sei Dank: heute verwendet man natürlich Farbe. Unter den überdachten Bogengängen der Häuser wurden früher  die Marktstände aufgestellt. Das waren die Vorläufer der heutigen Schaufenster  und  Macys, Bloomingdales und Co. bedanken sich.

Photo Karen Landolt

Spazieren Sie ca. 15 Minuten unter dem bogenförmigen Tor, das heute den örtlichen Kindergarten beherbergt,  und weiter nach oben bis zum Schloss. Erholen Sie sich im Innenhof im Bistro bei einem Cappuccino oder einem Bier und geniessen Sie den Blick auf den Weinberg und den kleinen  See, der nicht wie das Schloss zur Gemeinde Grabs gehört, sondern zur Nachbargemeinde Buchs.Besuchen Sie das  Museum. Tauchen Sie ein in die Vergangenheit, in eine historische Zeit  aber mit modernster Shadow Show und 3D Rundgängen.


Photo Karen Landolt
Die Stadt ist nicht nur ein Denkmal, ein Besuch dorthin  ist ein kultureller, geschichtlicher Ausflug für Touristen und Einheimische. Heute schliesst das Schloss Werdenberg  die Lücke zwischen Tradition und Avantgarde, es ist eine Bühne und ein Workshop in einem, sagte die kantonale Kulturministerin Kathrin Hilber an der Wiedereröffnung des renovierten Schlosses und an der Eröffnung eines neuen Museums im März 2015.

Die Schlossmediale die im Frühling stattfindet, ist ein Festival der audiovisuellen Kunst, Konzerte von alter Musik die mit mittelalterlichen Instrumenten gespielt wird, sowie neue Musikformen. Das Festival bietet Ausstellungen von renommierten Künstlern wie der aus Grabs stammenden internationalen Videokünstlerin Pipilotti Rist, deren "Überhaupt ist Über Alles" von MOMA  ( Museum of Modern Art) in New York, gekauft wurde.

Die im Sommer aufgeführte Oper auf der Open-Air-Bühne im Hof dominiert bei den Festspielen und Workshops und bietet eine Plattform für die jüngsten Talente der Schweiz.
Stadt, Burg und See sind nicht nur Stationen auf einer Sightseeing-Tour - sie sind Freizeit, historische und kulturelle Ausflugziele für Touristen und Einheimische gleichermassen. Kommen Sie vorbei und finden Sie selbst heraus, warum.

 
 
 
 

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