Very Integrated Persons

Valerie Wunderlin


Valerie Wünderlin ausserhalb eines Schwimmbades zu finden, ist wie ein Flöser Fisch ausserhalb des Wassers zu finden.  Schweizer Synchronschwimm Nationaltrainerin,  Schweizer National Junioren Synchrontrainerin, SC Flös Trainer, 7 Schweizer Titel gehören zu  den Referenzen die gebürtigen US Amerikanerin, genau wie ihr Lächeln und  ihre freundliche Art. 

Valerie hat hin und wieder in verschiedenen Kapazitäten für die Swiss Schwimm in den letzten 25 Jahren in der  Entwicklung, Trainerweiterbildung und Polysportiv Verbesserungen gearbeitet.  Momentan arbeitet sie auch als Schwimmlehrerin für das Liechtensteiner Schulsystem unter anderen.



Val, Warum bist du in die Schweiz gekommen -  als Coach des Synchronschwimm Teams Flös?
Eigentlich habe ich die Universität Arizona abgeschlossen mit einem Bachelor in Sport und fand keinen Job in meinem Gebiet.  Ich habe im Gastro Geschäft in meiner Heimat Connecticut gearbeitet.  Eine Kollegin sagte,  dass einen Schwimmclub in Buchs, Schweiz einen Coach sucht.  Ich habe reagiert und wurde innerhalb von fünf Tage angestellt und bin in  einem Flugzeug Richtung Schweiz Gesässen.  Ich nannte das meine „Schweizer Schwangerschaft“ weil ich 9 Monate bleiben sollte. 

Und jetzt, wie lang bist du schon da?
26 Jahren, ich bin in 1989 angekommen.  Eine lange Schwangerschaft.
Weisst du noch etwas über die ersten Tage, wie du dich gefüllt hast, was dir aufgefallen ist?
Oh ja, sehr schlecht. 
Meine Schweizer Ersatz Mama & Daddy – Rita und Jakob Jütz, holten mich vom Flughafen Zürich ab.  Es war ein grauer Januar Tag so dass man nicht von der Natur sah.  Ich dachte es gibt vieles von Nichts.  Ich war von dem Flug total erschöpft, aber Sie wollten mir etwas von meiner neuen Heimat zeigen. Wir haben eine kleine Sightseeingtour auf dem Heimweg gemacht.  Wir fuhren Richtung Triesenberg aber schon nach 4 Kurven ist  mir miserable schlecht gewesen. Ich habe das Auto eingeweiht. 

Wollten dir deine Ersatzeltern dich wieder nach Hause schicken?
Nein, sie sind super und haben meinen Weg erleichtert.  Sie haben in den USA für ein paar Jahre gelebt und haben dadurch mehr Verständnis für mich und meine Situation. Die Umstellung fiel mir leichter, weil das Team an sehr vielen Internationalen Wettkämpf teilgenommen hat und dadurch waren wir viel Unterwegs.

Hast du schon Deutsch gesprochen?
Gar kein Wort.  Ich habe am Anfang viel gelächelt! 
Meine Kinder sind der Meinung, dass ich heute immer noch nicht Deutsch sprechen kann.
Im Jahr 1989 gab es keine Deutsch Schule in die Gegend. Da musste Ich nach Chur oder St. Gallen. Schwierig, weil ich schon um 6.30 im Hallenbad war bis manchmal 22.00  Uhr abends.  Jakob hat probiert mir Deutsch beizubringen  wann ich nach Hause kam. 
Eigentlich habe ich mit der „Hand & Fuss „ Methode gelernt.  Als Coach probierte ich mit Gesten etwas zu erklären.  Wenn das Team nichts verstanden hat, tauchte ich ins Schwimmbad und zeigte was ich wollte.  Danach sagten sie das Wort, und Wort für Wort lernte ich.

Du bist in die Uni mit einem Schwimm und Fussball Stipendium.  Hast du Wintersportarten auch so gut beherrscht -  immerhin kommst du aus dem Norden der USA in Connecticut?
Das hat mein Mann auch gedacht, als er mir Skifahren beibringen wollte.  Er versichert „du bist ein Sportler, dass klappt  ohne Probleme!“
Wir sind in Davos gewesen als er plötzlich auf einer Seitenstrasse anhielt.  Er sagte, „ Komm wir laufen den Hügel hoch mit dem Fellen auf die Skis  - Let’s go.“  Mehr sagte er nicht, und leider habe ich gar nichts weiter gefragt.  Wir sind 1 ½ Stunden hinauf gelaufen.  Ich dachte, Wow -  das geht gut! 

Hast du die physikalische Theorie vergessen – What goes up must come down?
Das war eine Katastrophe. Ich habe das Fell von den Skis abgezogen und bin unkontrolliert rückwärts gefahren, und natürlich danach gefallen. Wieder und wieder, drei Stunden lang.  Ich bin auf eine Klippe  gekommen und hätte so fest Angst,  dass ich sitzen blieb.  Mit jeder Minute bin ich wütender geworden.
 Ich sah meinen lieber Ehemann  schon unten wo ich noch etwas bemerkt habe.  Es gab  viele Leute, sogar ein Polizei Auto.  Sie schauten etwas an, Ich habe mit Schrecken feststellen müssen, ich bin es die sie anschauen.  Oh mein Gott, die Polizei hatte einen Lautsprecher,  so Laut das ganz Davos gehört hat sagte er, „Sie oben, brauchen sie Hilfe, sollen wir die Feuerwehr anrufen? „  Ich sah es vor meinen Augen wie der Feuerwehrleiter der Hügel steigt – Nein, das wäre zu erniedrigend.  Ich bin aufgestanden, Ski über die Schulter und bin gerutscht, gelaufen, gefallen, bis ich untern war.  Ich habe jedes Schimpfwort gebraucht dass ich in beiden Sprachen kannte,  über meinen Mann, die Polizei, die blöde Situation und die Welt.
Angekommen, nass mit Schweiss,  rot im Gesicht und  zornig sagte der Polizist, „das ist ohne Zweifel , die lustigste Sache die ich je gesehen habe.  „  Wunderbar – alles für die Zuschauer.  Eigentlich habe ich aus anderem Grund Schifahren gelernt,  Ich habe wegen „Unzurechnungsfähigkeit“ gehandelt – ich wollte für meine Kinder Skifahren lernen.

Das ist bestimmt nicht der letzte peinliche Moment dass du erlebst hast.  Hast du andere kulturelle Missverständnisse gehabt?
Ich habe eine Grill Party bei mir organisiert und Freunde und Nachbarn eingeladen.  Ich bin einkaufen gegangen und sah Kerzen im Ausverkauf.  Ich dachte super, weil sie so billig sind kaufe ich viele und dekoriere den gesamt Sitzplatz.  Das Gold hat mir nicht ganz gepasst aber  der Preis stimmt.
Die Stimmung war ziemlich gedrückt, erst nach ein paar Getränken ist sie ein bisschen besser geworden und ein Gast traute sich zu fragen, „Ist jemand gestorben oder gibt es einen Grund warum du Grabkerzen benutzt hast?“

Was hast du daraus gelernt?

Haupttipp
„Jeder muss aus seiner Box springen und den Andern auffordern das Gleiche zu tun.  Manchmal muss man mehrmals anklopfen, bevor sie öffnen.“

Danke Valerie, für die Zeit, Engagement und deinen Einsatz nicht nur hier in Werdenberg und Liechtenstein, aber auch für den Schweizer Sport, und vor allem dass du ein super Beispiel für die Personen auf dem Weg zur Integration bist.
 

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